St. Rupert-Orden

 

Geschichtlicher Überblick

 

Johann Ernst Graf Thun und Hohenstein,

Fürsterzbischof von Salzburg,

Stifter des St. Ruperti-Ritter-Ordens

S. H. Friedrich Josef v. Perko-Greiffenbühl-Friaul

(1922–1999)

Gründer der Internationalen Ordens-Union

 

 

S. H. Friedrich Erich v. Perko-Greiffenbühl-Friaul

Präsident der Internationalen Ordens-Union

und Souverän des St. Rupert-Ordens.

 

Die Zeit des hl. Rupert

 

 

 

n der zweiten Hälfte des 5. Jhdts. weilte der hl. Severin, Apostel Noricums, wie aus der »vita Severini« von Eugippius zu entnehmen ist, in einer Basilika, iuxta oppidium Juvao, wobei nach der Geschichtsforschung Juvavum mit Salzburg zu identifizieren ist.

 

Da mit Basilika meist eine Klosterkirche bezeichnet wurde, dürfte Juvavum bereits im 5. Jhdt., noch bevor die Römer 488 das Land

verlassen haben, eine Klostergemeinschaft besessen haben.

 

Ab dem Verlassen Ufernoricums, des Donau- und Alpenraumes östlich des Inns durch die Römer, wurden diese Gebiete, nicht zuletzt auch

Juvavum, von durchziehenden Völkern großteils verwüstet.

 

Ende des 7. Jhdts. kam nun Rupert, ein dem fränkischen Hochadel entstammender Bischof aus Worms, als Missionar nach Regensburg   zum Bayern-Herzog Theodo. Der Agilolfinger Theodo stellte es Rupert frei, sich einen geeigneten Ort für seine Missionstätigkeit auszusuchen.

 

Über Lorch, Seewalchen kam er schließlich nach Juvavum, das völlig zerstört war. Hier wollte er sich niederlassen und bekam 696 von Herzog Theodo die Stadt (civitas) einschließlich der »oberen Burg« (castrum superius)  als Bischofssitz geschenkt. Weiters bekam Rupert 80 zinspflichtige Höfe im Salzburger Gau und 20 Sudstätten in Reichenhall.  Dass man in den ersten Glaubensboten nicht nur Gott ergebene fromme Asketen sondern auch Wirtschaftspioniere zu sehen hat zeigt, dass der Herzog dem Bischof den Salzbetrieb bewusst in die Hände gab und derselbe weitere Sudstätten im Dorf Piding um 1.000 Goldschillinge erwarb. Wie schon in prähistorischer Zeit die Bedeutung Salzburgs im Erz- und Salzreichtum lag so mag auch die Nähe Reichenhalls den Aufstieg des Landes mit verursacht haben.

 

Der Ivarus erhielt den Namen Salzach, und die Ansiedlung am Fuße der Burg wurde Salzburg genannt. 755 wurde in den Quellen »Leben des hl. Bonifazius« erstmalig Salzburg unter diesem Namen genannt.

Hl. Rupertus, Teilaufnahme einer im 18. Jhdt.

in Dürnberg entstandenen Statue.

 

 

Rupert als Missionar

 

upert ist somit als erster von den 3 Glaubensboten, Emmeran (seit 712 in Regensburg) und Corbinian (seit 756 in Freising) nach Bayern gekommen. Unter diesem Gesichtspunkt ist es verständlich, dass 798 unter Bischof Arno Rupert zum »Apostel der Bayern« erklärt wurde. Salzburg wurde auf Verlangen von König Karl von Papst Leo III. zum Erzbistum erhoben und zur geistlichen Metropole von Bayern. Damit wurde Arno zum Erzbischof und Metropoliten und erhielt obendrein die Immunität für das Land.

 

Rupert errichtete neben dem Kloster St. Peter und der Maximilians-Zelle  in Bischofshofen auch das Frauenkloster auf dem Nonnberg. Es ist dabei anzunehmen, dass an derselben Stelle von St. Peter bereits früher eine christliche Kultstätte, vorwiegend romanischer Mönchsgemeinschaften, bestanden hat. Von hier aus breitete sich die Missionstätigkeit und Gründung von Filialklöstern unter seinen Nachfolgern wie der Bischöfe Vitalis, Virgil und Arno weit über die Grenzen des Salzachtales hinaus aus.

Sie erstreckte sich über Jahrhunderte mit Schwerpunkt auf die Slowenenmission auf Karantanien und Pannonien bis an die Drau, Teurnia, Ma. Saal, Leibnitz, Steinamanger und an den Plattensee bis nach Fünfkirchen; dabei sind nicht weniger als 125 Kirchen dem hl. Rupert gewidmet. Auch die älteste Kirche von Wien ist dem hl. Rupert gewidmet und wurde, so wie die Peterskirche, die älteste Pfarrkirche von Wien, und das Kloster von Dornbach von der Erzabtei St. Peter in Salzburg gegründet.

 

Nur wenige wissen, dass das Stift St. Peter das älteste Kloster im deutschen Sprachraum ist, nicht Göttweig, Heiligenkreuz, Melk, nicht Zwettl oder irgendein anderes Kloster in Deutschland oder der Schweiz. Kein anderes Kloster in diesem Raum kann auf eine so lange Traditionsgeschichte zurückblicken. Demnach muss dem hl. Rupert eine ganz besondere Deutung zuerkannt werden. So ist es nicht zu verwundern, dass der hl. Rupert im Verbrüderungsbuch des hl. Virgil an erster Stelle der Reihe aller Bischöfe von Salzburg steht sowie der Äbte von St. Peter; seine historische Existenz und seine Heiligkeit wurde nie in Zweifel gezogen. Der hl. Virgil, Erbauer des Salzburger Doms, überführte am 24. September 774 den Oberkörper des hl. Rupert in den Dom, was nach der damaligen Prägung der de facto Heiligsprechung gleichkam; der Rest des Körpers blieb in St. Peter im Hochaltar. Das Rupert-Reliquiar wird alljährlich am Fest der Translatio (24.9.) in feierlicher Prozession in den Salzburger Dom geleitet.

 

Im Verlauf mehrer Jahrhunderte wurde der Erzbischof von Salzburg zum Landesfürsten. 1122 gibt Erzbischof Konrad I. im Rahmen seiner Reformen dem Salzburger Domkapitel eine neue Organisation – eine Art klösterliche Verfassung – die bis 1514 bestehen bleibt. Das Erzbistum Salzburg war zu dieser Zeit das größte geistliche Fürstentum des Reiches– die Erzbischöfe waren auch die weltlichen Herren in diesem Gebiet. Die Verleihung der Gerichtshoheit durch König Rudolf von Habsburg 1278  war nur mehr eine nachträgliche Anerkennung eines schon längst bestandenen Zustandes.

 

inem Menschen unserer Zeit mag das Wesen eines geistlichen Fürstenstandes, wie ein solcher das Erzstift Salzburg war, nur schwer verständlich sein. Die Kirche, die auch ein politischer Faktor war, versicherte sich das fränkische Reich durch Privilegien und Schenkungen; andererseits versuchte das Reich auf die Besetzung der geistlichen Stellen Einfluss zu gewinnen, um den Klerus in das staatliche Interesse hineinzuziehen.

 

Die Anfänge der einzelnen geistlichen Fürstenstaaten gleichen einander weitgehend.  Fast alle hatten im 12. und 13. Jhdt. zur Zeit des Investiturstreites mit ihren weltlichen Nachbarn hart zu ringen im Kampf zwischen Papst und König. Es gab Kämpfe mit den Staaten, die sich der Herrschaft des Bischofs zu entwinden suchten und die Reichsunmittelbarkeit anstrebten, Kämpfe mit dem unbotmäßigen Landadel, dessen Verschuldung und Aussterben sie sich selbst zunutze machten, um seine Burgen und Gerichte an sich zu bringen sowie Konflikte mit den Landständen. Allen gegenüber behielten die Salzburger Bischöfe die Oberhand. Durch taktische Klugheit und Geschick wußten sie durch Jahrhunderte, selbst zur Zeit der Religionskriege, alle Differenzen zwischen Papsttum und dem Kaiserhaus auszugleichen, um nicht zu unterliegen und um die besten Vorteile für sich herauszuholen.

 

 

Die Spuren des Grafen Thun

 

Es ging in Salzburg nicht frommer zu als anderswo. Das Domkapitel wählte den Regenten. Das Volk war zufrieden wenn die Wahl einen traf, der schon einige Zeit im Land war und den sie einigermaßen kannten. Mit Guidobald Graf Thun (1654–68) bekommt Salzburg in der Reichspolitik eine besondere Stellung. Er vertrat den Kaiser als »Prinzipalkommissär« beim »Immerwährenden Reichstag« in Regensburg.

 

Gegenüber den protestantischen Fürsten war er tolerant und bewies großes staatsmännisches und diplomatisches Geschick. Schließlich erhielt er den Titel eines »Primas von Deutschland«, der von Anfang an nur ein reichsrechtlicher aber kein kirchlicher war und den Vorsitz auf der geistlichen Bank des Reichsfürstenkollegiums zum Ausdruck brachte. Diese Stellung ging auf die Nachfolger über.

 

Und wieder einmal versammelten sich die 19 Wähler des Domkapitels   am 30.6.1687, um einen neuen Regenten zu wählen. Diesmal fiel die Wahl auf Johannes Ernst Graf Thun, Fürstbischof von Seckau. Er könnte den Beinamen »der Stifter« führen, da er nicht nur die Dreifaltigkeits-, Ursulinen- und Kollegienkirche erbauen ließ, sondern auch das Priesterhaus, das St. Johanns-Spital (heute LKH in Salzburg), das Collegium Virgilianum (Pagerie), die Institution der Siebenstädterzöglinge und schließlich den Ruperti-Ritter-Orden gestiftet hat. Er war ein  tüchtiger Regent; klug als Politiker, erfolgreich als Landesfürst und von tadellosem Wandel und seeleneifrig als Kirchenfürst, vielleicht einer der gewissenhaftesten Regenten überhaupt. Er huldigte dem absoluten Despotismus, was in einem seiner Aussprüche klar zum Ausdruck kam: »Ich bin der Herr und Fürst in meinem Lande, in allem und jedem lasse ich der Gerechtigkeit ihren Lauf, und darin können mich weder der Papst noch der Kaiser irren«.

 

Der St. Ruperti-Ritter-Orden

 

In der unruhigen Zeit des spanischen Erbfolgekrieges befand sich das neutrale Salzburg zwischen den verfeindeten Gruppen.  Auf der einen Seite im Westen lag das mit dem französischen König verbündete Herzogtum Bayern, auf der anderen Seite im Osten die österreichischen Erblande des Kaisers Leopold I.

 

Der Fürsterzbischof als weltlicher Landesherr hatte  den St. Ruperti-Ritter-Orden nicht als Verdienstorden sondern als Militär-Ritter-Orden für junge Salzburger Adelige gestiftet. Zweck war, sie frühzeitig dem Studium und dem Militärwesen zuzuwenden, damit das Erzbistum in Kriegszeiten wohlerfahrene Männer habe. Der Orden sollte 12 Ritter aus Salzburger Adelsfamilien haben, auch wenn sie nicht die Landsmannschaft besitzen, wovon die 6 Großkreuze ins Feld gehen sollten, während die 6 kleinen Kreuze im Virgilianum Reiten, Fechten, Tanzen und Sprachen lernten.  Sie mussten 4 adelige Ahnen aufweisen und ehelos bleiben, konnten aber austreten und heiraten. Sie mussten körperlich vollkommen gesund sein und hatten 12 Jahre Kriegsdienste zu leisten.

 

Josef Johann Dücker Freiherr von Haslau, Urstein und Winkl,

Kommandeur des St. Ruperti-Ritter-Ordens (1767–1798)

Porträt von Franz Xaver König, 1768.

Schloss Emsberg, Salzburg (Ausschnitt).

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Wappen des Fürsterzbischofs

Johann Ernst Graf Thun–»Legat des Heiligen Apostolischen Stuhles« und »Primas Germaniae«–mit welchem er die Stiftung des St. Ruperti-Ritter-Ordens im »Ritterbuch« dokumentiert.

Seit 1184 führen die Salzburger Erzbischöfe den vom Papst verliehenen Titel eines »Legaten des Heiligen Apostolischen Stuhles«; sie dürfen den Purpur wie der Kardinal tragen und haben das Recht, sich ein Kreuz voran tragen zu lassen. Diese hohe kirchliche Auszeichnung ist den Erzbischöfen von Salzburg bis heute erhalten.

 

Diese Ordensinsignie stiftete Fürsterzbischof

Johann Ernst Graf Thun dem St. Ruperti-Ritter-Orden. (Drittes Blatt im »Ritterbuch« 1702. Salzburger Landesarchiv)

 

 

 

 

 

 

 

 

Johann Ernst Warmund Graf Kuen, I. Commandeur des St. Ruperti-Ritter-Ordens von 1702–1709. Das Ordenszeichen war ein dunkelblau emailliertes, goldgerändertes »spanisches Kreuz«, das im ovalen Mittelschild den hl. Rupert zeigt. Es wurde an einem violetten Band um den Hals getragen.

 

Der St. Ruperti-Ritter-Orden umfasste jeweils 6 »Großkreuze« und 6 »Kleinkreuze«; die Ahnenproben sind in einem »Ritterbuch« niedergelegt, das im Salzburger Landesarchiv aufbewahrt wird. Ein heraldisches Prachtwerk. In kunstvoller Handarbeit sind die Wappen vieler Geschlechter dargestellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ritter des St. Ruperti-Ritter-Ordens, Kupferstich, 18. Jhdt.

Salzburger Museum Carolino Augusteum. Hier wurden auch ein Kleinkreuz samt Band, ein Großkreuz und ein Bruststern aufbewahrt. Sämtliche Originale sind seit 1944/1945 verschwunden.

 

Mit Verordnung vom 16. November 1767 verfügte Erzbischof Sigismund Graf Colloredo das Tragen des Großkreuzes an einem roten, schwarz eingefassten Band. Darüber hinaus wurde ein goldgestickter Bruststern für Großkreuzritter geschaffen. Als weiteres Zeichen der Würde für Commandeure ein schwarzer, mit Gold montierter Kommandostab und eine um die Mitte geschlungene goldene Schärpe, ähnlich  der Feldbinde der Kaiserlichen Generäle.

 

 

 

 

 

 

 

Die heutigen Insignien des St. Rupert-Ordens entsprechen weitestgehend den historischen. Ein Großkreuz (Großoffizier im Rupert-Orden),ein Offizierskreuz (Offizier im Rupert-Orden),ein Damenoffizierskreuz und ein Commandeurstern.

Das mit Edelsteinen besetzte Commandeur- beziehungsweise Komturkreuz sollte nach den Bestimmungen des Ordens am Roten Band schwarz eingefasst getragen werden. (Bayerisches Armeemuseum Ingolstadt)

Stets wurde das Ordenskreuz auch zu den Uniformen des Kaiserlichen Heeres angelegt, was Josef II. bei einer Parade zu der Äußerung veranlasste: »Er wünschte, daß noch mehr Ruperti-Ritter unter seinen Fahnen stünden, denn gerade diese Salzburgischen Edelleute täten sich durch besondere Kühnheit hervor.« Manche Commandeure des Ordens, wie Joseph Anton Graf Platz brachten es in den Kaiserlichen Diensten sogar bis zum Feldmarschall-Leutnant.

 

 

 

 

 

Schloss Emsburg war viele Jahre hindurch der Wohnsitz der Kommandeure des St. Ruperti-Ritter-Ordens

 

 

 

er Komtur hatte im Landtag des Erzbistums einen Sitz.

Er bewohnte das Schloss Emsburg in der Hellbrunner Allee, wo noch heute sechs überlebensgroße Bildnisse der Kommandeure hängen – Johann Ernst Warmund Graf von Kuen, Franz Anton Freiherr von Rehlingen, Joseph Anton Graf Platz, Josef Johann Dücker Freiherr von Haslau, Urstein und Winkl, Leopold Graf Lodron, Johann Ferdinand Dücker Freiherr von Haslau, Urstein und Winkl.

 

 

ie feierliche Einführung des Ordens, zu dessen Errichtung der Landtag und die Stände ihre Zustimmung gegeben haben und den Kaiser Leopold I.  genehmigte,  fand am 15. November 1701 in der Dreifaltigkeitskirche mit großer Festlichkeit statt. Diese Kirche war in den Folgejahren die Ordenskirche und ist sie bis heute geblieben.

 

Die Dreifaltigkeitskirche wurde nach den Plänen von

Johann Bernhard Fischer von Erlach erbaut.

Am 14. Juni 1699 erfolgte unter Beisein des fürstlichen Stifters

 die Kirchenweihe.

 

 

ie von Kaiser Leopold I. bestätigte Stiftungsurkunde befindet sich im Staatsarchiv in Wien und wird mit folgenden Worten eingeleitet: »Wür Johann Ernst von Gottes Gnaden Erzbischof zu Salzburg, Legat des Heylligen Apostolischen Stuels zu Rom etc. . . . Einen Ritter-Orden zu Ehren des Heylligen Bischoffen Ruperti . . . zu fundieren Als Ziel wird angegeben, die Jugend, besonders die adeliger Herkunft, wohlauf zu erziehen, vom Müßiggang abzuwenden und zum Studium oder zum Militärdienst zeitlich hinzuführen.

 

Im Stammbuch des Ordens (Salzburger Landesarchiv), begonnen im Oktober 1701, wurden die Wappen und Stammbäume der Kommandeure und anderer Ordensritter in Aquarell gemalt. In einem weiteren Ritterbuch sind die zum Orden gehörigen Dokumente festgehalten. Erzbischof Johann Ernst Graf Thun starb in der Nacht vom 20. zum 21. April 1709. Sein Herz wurde in der Dreifaltigkeitskirche, seine Eingeweide in der St. Johanns-Spitalskirche beigesetzt. Unter dem Kreuzaltar im linken Kirchenschiff der Dreifaltigkeitskirche befindet sich eine Gruft der Ordensritter, deren Namen in Stein eingraviert sind.

 

7 Kommandeure führten als Regenten bis zur Säkularisierung von Salzburg im Jahre 1803 die Geschicke des Ordens. Am 20. November 1803 erfolgte die letzte Investitur des Grafen Johann Firmian in die Ordensgemeinschaft als reichsfürstliche Institution. Nach der Besitzergreifung des Landes Salzburg durch Bayern 1806 wurde auch der Orden suspendiert. Eine Gruppe von Ordensangehörigen beschloss damals nach der Suspendierung des Ordens als reichsfürstliche Institution, auf privater Basis die Tradition des Ruperti-Ritter-Ordens weiter zu pflegen. Dieser kleine Personenkreis ergänzte sich immer wieder aus idealistisch gesinnten Personen und so konnte die Idee des Ordens bis in unsere Tage wach gehalten werden.

 

 

Exzellenz Dr. Eduard Macheiner,

Erzbischof von Salzburg (1969–1972)

 

Exzellenz Dr. Karl Berg,

Erzbischof von Salzburg (1973–1988)

 

Am 1. Mai 1816 wurde an der Salzburger Residenz das Bayrische Wappen abgenommen und der österreichische Doppeladler aufgezogen. Salzburg wurde, wenn es auch ein Herzogtum blieb, der oberennsischen Landesregierung unterstellt.  Demgegenüber wurde 1823 nach langen Verhandlungen mit Rom das Erzbistum mit allen früheren Privilegien wieder errichtet. Der Erzbischof bekam den Rang und Titel eines österreichischen Fürsten. 1850 wurde Salzburg ein unter einem Statthalter stehendes Kronland. Am 7. November 1918 erklärte die Landesversammlung von Salzburg den Beitritt zum Staate Deutschösterreich, der später den Namen Österreich erhielt. Am 25. November 1920 wiederholte der Salzburger Landtag in feierlicher Weise seinen Beitritt zum Bundesstaat Österreich.

 

 

Exzellenz Dr. Georg Eder,

Erzbischof von Salzburg (1989–2002)

 

Exzellenz Dr. Alois Kothgasser,

Erzbischof von Salzburg (2003)

Legatus Natus des Apostolischen Stuhles

Primas Germaniae

Metropolit der Kirchenprovinz Salzburg

 

Vielfältig waren die Geschicke des Landes, des St. Rupert-Ordens  und der Erzbischöfe seit 1803.  Am 27. März 1977 wurde der damalige Präsident der Internationalen Ordens-Union S. H. Friedrich Josef v. Perko-Greiffenbühl-Friaul ersucht, den Ruperti-Ritter-Orden unter seine Souveränität zu stellen. Mit 23. Jänner 1978 wurde der Orden mit der Bezeichnung »St. Rupert-Orden« (S.R.O.) als autonome Gemeinschaft in der Internationalen Ordens-Union restituiert.

 

Exzellenz, Abtpräses Dr. Clemens Lashofer OSB

Ehrenkommandeur des St. Rupert-Ordens

 

In der Folgezeit entwickelte der Orden eine rege Tätigkeit und verfügt heute über eine erfreuliche Zahl von prominenten Angehörigen.

Die Tätigkeit des St. Rupert-Ordens hat sich inzwischen auch über die Grenzen Österreichs hinaus ausgedehnt.

 

Dem Orden steht ein Regent und Großmeister vor, der von der Ordensregierung in seinen Aufgaben unterstützt wird. Das Ordensfest sowie Investituren finden, wie früher, zum Fest des hl. Rupert(24. September) in der Ordenskirche, der dem Priesterseminar angeschlossenen Dreifaltigkeitskirche, in Salzburg statt.

Das alljährliche Restitutionsfest des St. Rupert-Ordens wird in der Benediktinerabtei Göttweig, Niederösterreich, unter Teilnahme des Abtpräses der Kongregation des Benediktinerordens in Österreich begangen.

 

Dr. Wilfried Haslauer

Landeshauptmann von Salzburg (1977–1989)

Großoffizier des St. Rupert-Ordens

 

Die Zielsetzung des St. Rupert-Ordens in unserer Zeit ist die Fortführung der Tradition des von Fürsterzbischof von Salzburg Johann Ernst Graf Thun gestifteten »ST. RUPERTI-RITTER-ORDENS«.  Der S.R.O. bejaht vorbehaltlos die christliche Weltordnung und bekennt sich zur Idee der »Abendländischen Erneuerung«.

 

In diesem Sinne betrachtet der Orden die Förderung der kulturellen Ausstrahlung Österreichs, unter besonderer Beachtung der Bedeutung Salzburgs für die Erhaltung der abendländisch-europäischen Tradition auf dem Gebiet der Musik und der schönen Künste, als wichtiges Anliegen.

Dazu gehört auch die Erhaltung alles anderen Kulturbesitzes aus den vergangenen Epochen.

 

In diesem Bemühen wird der Orden von den Salzburger Landeshauptmännern in erheblichem Ausmaß unterstützt.

 

Teilansicht von Salzburg um die Zeit der Gründung

des St. Ruperti-Ritter-Ordens

 

 ür den St. Rupert-Orden ist es für die Erfüllung seiner Aufgaben entscheidend, auf der Basis seiner ideell-geistigen Zielsetzung eine über alle Grenzen hinweg wirksame Gemeinschaft von kulturbewußten Persönlichkeiten zu sein, um dadurch die Völkerverständigung zu fördern und dem Frieden zu dienen.

 

Quellennachweis:

 

Österr. Staatsarchiv, allgemeine Urkundenreihe vom 12. 5. 1701,

Stiftungsurkunde des St. Ruperti-Ritter-Ordens.

 

Österr. Kunsttopographie Bd. XIII „Die profanen Denkmäler der Stadt Salzburg“.

Das Ritterbuch des St. Ruperti-Ritter-Ordens von Karl Graf Ledóchowski, Studienbibliothek Salzburg.

 

Gaertner Corbinian: Geschichte und Verfassung des Jahres 1701

für den Salzburgischen Landadel errichteten militärischen Ruperti-Ritter-Orden.

 

Pichler, Georg Abdou: Salzburgs Handelsgeschichte.

 

Zauner, Judas Thadäus: Chronik von Salzburg.

 

L. Hübner: Erzstift Salzburg-Stadt,

Stammbuch des Ruperti-Ritter-Ordens im Salzburger Landesarchiv.

 

Roman Freiherr von Procházka: „Österr. Ordenshandbuch“.

 

Salzburger Chronik vom 15. Nov. 1884 No. 262: Die Einführung des Ruperti-Ordens.

 

F. Martin: Landesgeschichte Salzburgs.

 

F. Martin: Salzburgs Fürsten.

 

K. Ritschel: Eine Stadt erzählt: Salzburg, Landesausstellungskatalog „St. Peter in Salzburg“.